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20.12.2018

Weniger Mühlen verarbeiten mehr Getreide – vielfältige Branche

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat erste Zahlen zur Mühlenstruktur 2017/2018 veröffentlicht. Mit 196 Mühlen werden erstmals weniger als 200 Mühlen registriert, die über der Meldegrenze der Marktordnungswarenmeldeverordnung liegen. Sind es im vorausgegangenen Getreidewirtschaftsjahr noch 205 Mühlenbetriebe gewesen, die mehr als 1.000 t im Jahr vermahlen, sind es nun neun Betriebe weniger. Die Zahl der Mühlen hat sich reduziert, weil Betriebe unter die Meldegrenze gefallen oder stillgelegt worden sind. Grundlegend hat sich damit nichts Wesentliches verändert. Die Branche bleibt geprägt von Familienunternehmern und die Mühlenlandschaft äußerst vielfältig. Insgesamt ist die Vermahlungsleistung um knapp 20.000 Tonnen auf 8,91 Millionen Tonnen gestiegen, im Schnitt verarbeitet jeder Mühlenbetrieb nun 45.484 Tonnen.

Zur Struktur der Branche

Die 13 größten Mühlenbetriebe in Deutschland decken mehr als 40 Prozent des Marktes ab. Die 60 größten Mühlenbetriebe erreichen einen Anteil von knapp 90 Prozent an der Vermahlung. Die nicht ganz 100 Mühlen mit einer Vermahlungskapazität von weniger als 5.000 Tonnen pro Jahr kommen zusammen auf einen Marktanteil von 2,2 Prozent. All dies sind Zahlen aus dem letzten Mühlenstrukturbericht der BLE.

Die Mühlen beliefern Backgewerbe und Lebensmittelindustrie, Handel und Verbraucher. Nach eigenen Schätzungen gehen 30 Prozent der Erzeugnisse an Handwerksbäcker, 55 Prozent an Betriebe der Backwaren- und Lebensmittelindustrie, zehn Prozent an Spezialverarbeiter, wie Teigwarenhersteller, sowie etwa fünf Prozent in Kleinpackungen direkt an den Endverbraucher.

Ungeachtet ihrer zentralen Bedeutung für die Ernährungswirtschaft hat sich die Struktur der Branche über die vergangenen Jahrzehnte stark verändert: Gab es 1950 noch rund 19.000 Mühlen, hat ihre Zahl seither beständig abgenommen. Derzeit gibt es noch etwa 550 aktive Mühlen in Deutschland, 196 davon vermahlen mehr als 1.000 Tonnen im Jahr und sind demnach meldepflichtig nach der Marktordnungswarenmeldeverordnung.

Trotz des Trends zu größeren Betriebseinheiten, bleibt die Branche unverändert klein- und mittelständisch geprägt. Nahezu alle Unternehmen befinden sich in Familienbesitz und das oft bereits seit Jahrhunderten und über viele Generationen.

Die Mühlenlandschaft in Deutschland ist äußerst vielfältig. Mühlenunternehmen verschiedenster Größe behaupten sich am Markt, egal ob sie im großen Maßstab Getreide vermahlen oder ihre Nische besetzen, Mühlenläden betreiben oder Müller- und Bäckerhandwerk erfolgreich miteinander verknüpfen.

Die Bedeutung der Getreidemühlen

Mit ihren Produkten tragen die Müller maßgeblich zur Nährstoffversorgung und Ernährung für die 82 Millionen Menschen in Deutschland bei. Dabei gelingt es ihnen, aus dem heterogenen Rohstoff Getreide, standardisierte Lebensmittel von hoher Qualität herzustellen. Allein mit mechanischer und thermischer Behandlung werden in den Getreidemühlen Mahlerzeugnisse hergestellt, die hochkomplexe Aufgaben in der Produktion verschiedenster Lebensmittel erfüllen.

Getreide und Getreideprodukte sind Grundnahrungsmittel und zugleich wichtige Ausgangsprodukte für viele Lebensmittel. In den Mühlen entstehen neben 24 Standardmahlerzeugnissen – Mehl, Schrot, Grieß, Dunst und Vollkornprodukte – unzählige Spezialprodukte sowie Kleie, Müslis und Getreideflocken. Mahlerzeugnisse sind dabei nicht nur die Grundlage für die einzigartige Vielfalt an Brot und Backwaren in Deutschland, sie sind auch die Grundzutaten für Produkte wie Pizza, Pasta, Babynahrung und vieles mehr.

Zum Download:
Pressemitteilung