Peter Hauk und Marion Gentges besuchen Rubinmühle in Lahr: Regionale Landwirtschaft sichert Versorgung
Versorgungssicherheit durch regionale Erzeugung
Christopher Rubin führte die Minister durch die Produktion der Rubinmühle. Das Unternehmen beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Standorten in Baden und im sächsischen Vogtland, es stellt Getreideflocken für den nationalen und internationalen Markt her. Der Rundgang umfasste die Flockenmühle, in der vorrangig Haferflocken produziert werden, sowie die Extrusion, wo getreidebasierte Rohstoffe zu Crispies, Flakes oder pflanzlichen Fleischalternativen verarbeitet werden.
Im Gespräch mit den Ministern unterstrich Christopher Rubin die Bedeutung der heimischen Erzeugung von Lebensmitteln für eine zuverlässige Versorgung der Bevölkerung. Die Rubinmühle bezieht ihr Getreide bevorzugt aus regionalem und ökologischem Anbau, um kurze Wege und nachhaltige Wirtschaftsweisen zu fördern.
Forderungen an die Politik: Landwirtschaftliche Flächen erhalten, Stabilität bei Verträgen und Augenmaß bei Kontrollen
Rubin nutzte den Besuch, um als Mitglied im VGMS-Vorstand wichtige Anliegen der Branche an die Politik heranzutragen. Eine zuverlässige Rohstoffversorgung erfordere ausreichend Flächen für den Anbau sowie faire und stabile Lieferbedingungen durch langfristige Lieferverträge für alle Glieder der Getreidewertschöpfungskette.
Die geplante Änderung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) gefährdet allerdings das vertrauensvolle Verhältnis von verarbeitenden Betrieben und Landwirtschaft. Die EU-Kommission plant, der Landwirtschaft die einseitige Kündigung von laufenden Lieferverträgen zu ermöglichen. Dies würde zu erheblicher Unsicherheit auf den nachgelagerten Stufen, in Getreidehandel und Müllerei, führen und die Sicherheit bei der Kalkulation von Kosten und Preisen für alle Marktteilnehmer zerstören.
Vorgesehen ist, der Landwirtschaft das Recht einzuräumen, langfristige Lieferverträge mit einer Laufzeit von über sechs Monaten unter bestimmten Bedingungen einseitig zu kündigen. Damit würden langfristige Verträge für die Abnehmer faktisch wertlos. Der VGMS fordert gemeinsam mit anderen Verbänden, dazu gehört insbesondere auch der Deutsche Bauernverband, die komplette Streichung der vorgeschlagenen Regelung. Sollte dies nicht möglich sein, muss, so die VGMS-Forderung, der Handel mit Getreide ausgenommen werden. Nur so können Kalkulations- und Planungssicherheit bewahrt werden.
Rubin sprach sich auch für die innerörtliche Nachverdichtung bei Baugebieten aus, um wertvolle landwirtschaftliche Flächen zu schützen. Er betonte zudem die Notwendigkeit, den Wert der heimischen Landwirtschaft über den Preis hinaus zu vermitteln und das Bewusstsein für die hohe Qualität und Sicherheit regionaler Produkte zu stärken.
Ein weiterer Appell richtete sich an die Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Rubin fordert ein Vorgehen mit Augenmaß bei der Prüfung von Getreideerzeugnissen und ein pragmatisches Vorgehen beim gemeinsamen Streben von Behörden und Lebensmittelunternehmen höchste Lebensmittelsicherheit sicher zu gewährleisten.
Justizministerin Marion Gentges bekräftigte die Bedeutung der Mühlenbetriebe für die Region: „Das Müllerhandwerk steht für die Verbindung von jahrhundertealter Tradition und technischer Innovation. Die Mühlen in unserer Region sind unverzichtbar für unser tägliches Leben und tragen maßgeblich zur Stärkung unserer regionalen Wirtschaft bei.
Zum Download:
VGMS-Pressemitteilung Ministerbesuch in der Rubinmühle
VGMS-Pressefoto: Ministerbesuch in der Rubinmühle vlnr: hauk-rubin-gentges
VGMS-Pressefoto: Ministerbesuch in der Rubinmühle im Labor vlnr: hauk-gentges-rubin
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