Nudel-Pro-Kopf-Verbrauch erreicht mit 10,1 Kilogramm Allzeithoch – aber es braucht mehr Aufmerksamkeit für die heimische Produktion!
Deutsche Produktion und wachsende Importe
Die steigende Nachfrage wird sowohl von heimischen Herstellern als auch durch weiter steigende Importe bedient. Die deutschen Hersteller haben ihre Gesamtproduktion um 1,6 Prozent auf 411.400 Tonnen gesteigert, davon exportieren sie gut 174.000 Tonnen, 7,1 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Gleichzeitig verzeichnet der Import von Teigwaren einen signifikanten Zuwachs von 10,3 Prozent auf fast 607.500 Tonnen. Insbesondere Nudeln aus Italien bleiben mit gut 450.000 Tonnen in der Gunst der Verbraucherinnen und Verbraucher und tragen maßgeblich zu diesem Wachstum bei – auch weil der Lebensmitteleinzelhandel italienische Waren oft sehr günstig über Aktionen verkauft. Der Inlandsmarkt für Teigwaren ist um 6,5 Prozent auf 844.567 Tonnen gewachsen, fast 72 Prozent der hierzulande verzehrten Nudeln kommen jedoch nicht aus Deutschland.
Regionale Produktion und Appell an Einzelhandel, Käuferinnen und Käufer
Gleichzeitig tragen die Bemühungen zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrades mit dem für die Nudelproduktion wichtigsten Rohstoff, dem Hartweizen, Früchte. Erfreuliche 337.000 Tonnen Hartweizen – fast 20 Prozent mehr als noch 2024 und 57,1 Prozent über dem 5-jährigen Mittel belohnen das Engagement der Hartweizenmühlen und Teigwarenhersteller für den deutschen Anbau. „337.000 Tonnen Hartweizen aus deutschem Anbau sind eine großartige Errungenschaft und zeigen, wie erfolgreich regionale Kooperationen zwischen Mühlen und Herstellern sein können. Jetzt liegt der Ball beim Einzelhandel sowie den Käuferinnen und Käufern! Regionale Nudeln haben einen Mehrwert, der Wertschätzung verdient. Nur wenn der Einzelhandel Nudeln aus heimischer Produktion prominent platziert, haben Kundinnen und Kunden die Chance, altbewährtes und neues auszuprobieren und den Schritt zu mehr Regionalität zu unterstützen.“, sagt Peter Haarbeck, Geschäftsführer im Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS.
Eierteigwaren – Ein wertvoller Proteinlieferant mit vielen Vorteilen
Die deutschen Hersteller steigerten die Produktion von Trockenteigwaren ohne Ei um 6,1 Prozent. Die Eierteigwaren – für die Deutschlands Hersteller über die Landesgrenzen hinweg bekannt sind – stagnieren mit 134.500 Tonnen stabil auf niedrigem Niveau.
Dabei bieten Eierteigwaren gerade für die flexible, schnelle Küche, wie sie heute gefragt ist, die perfekte Lösung. Peter Haarbeck dazu: „Es ist unverständlich, dass der Absatz von Eierteigwaren auf niedrigem Niveau stagniert. Sie sind kochstabil, verkleben nicht und bieten mit über 13 bis 16 Gramm Protein pro 100 Gramm einen ernährungsphysiologischen Zusatznutzen, gerade auch für die vegetarische Ernährung. Zudem stehen Nudeln mit deutschen Eiern für höchste Standards, da sie verpflichtend ohne Kükentöten hergestellt werden. Sie sind ein preiswertes Premium-Produkt, das Qualität, Flexibilität und Mehrwert vereint.“
Zum Download:
VGMS-Pressemitteilung Teigwarenmarkt
VGMS-Teigwarenstatistik